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Gründung des IV. Zuges

Aus einem Gespräch mit Burkhard Schnettler

„Schützenfest ist die schönste Nebensache der Welt.“ Unter diesem Motto besuchte Burkhard Schnettler gerne das Schützenfest in Hiddingsen. Mit der CONCORDIA ging es unter anderem mit Fischer, Griskewitz und einigen anderen an Christi Himmelfahrt „zur Stange“.

An der Theke wurde das Vogelschießen beobachtet. Da sich die Aspiranten mit dem Vogel schwertaten, beschloss Burkhard, den Vogel ein wenig „locker“ zu schießen. Da niemand auf den Vogel schießen durfte, der nicht im Verein war, wurde kurzerhand die Mitgliedschaft auf einem Bierdeckel besiegelt.

Ein wachsames Auge hatte immer Schützenbruder Schulze-Dahlhoff mit seinem Fernglas auf den Vogel. Da dieser bereits einen sehr gelockerten Eindruck machte, wurde Burkhard nahegelegt, nicht mehr zu schießen, da man erst mit 3-jähriger Mitgliedschaft die Königswürde erringen durfte. Drei Jahre später gelang es ihm dann tatsächlich, den Vogel von der Stange zu holen.

Nach dem entscheidenden Schuss hatte Burkhard dem Vogel bereits den Rücken zugewandt, als der Jubel ausbrach und man ihn auf die Schultern hob. Zur Schützenkönigin wurde Gerda Trelle ernannt. Verehrer von Gerda sorgten sich, nun alle Hoffnung aufgeben zu müssen – Burkhard konnte sie beruhigen.

Die Mutter wurde telefonisch informiert – der Vater erfuhr es erst am nächsten Morgen. Auf seinen Satz: „Soll der Burkhard nicht mal aufstehen?“, entgegnete die Mutter nur: „Pssst, Majestät schlafen noch!“

Das Fest wurde ausgiebig gefeiert. Das Königspaar wurde zu Kaffee und Kuchen in die Wohnzimmer der Hiddingser eingeladen. Nach dem Aufräumen am Sonntag folgte traditionell die "Besenparade", abgenommen von Burkhard und Frau Krampes. Danach ging es zum letzten Umtrunk zu Buschhoff.

Burkhards Abend endete bei Bier und Mettwurst in Ruploh bei Wilhelm Schürhoff. Um seinen Eltern nicht zu begegnen, legte er sich ins Bett in der Ausstellung des elterlichen Möbelhauses. Auf der Kundentoilette frisch gemacht, begegnete er seinem Vater, der begeistert war vom frühen Einsatz seines Sohnes.

Auch zum Kreisschützenfest wurde er unterstützt: Als der König sich nach durchzechter Nacht noch frisch machte, wurden Bänke im Hof aufgestellt und Fleischwurst & Bier gereicht. Müde, aber mit Haltung, nahm er am Fest teil.

Mit Klaus Todzi hatte Burkhard einen Freund in der Bauernsiedlung. Schon Klaus' Vater hatte von einem eigenen Zug geträumt. Viele aus der Siedlung waren bereits im Verein, z. B.:

  • 1951 Günter Bogen
  • 1952 Klaus Todzi
  • 1961 Rigobert Severin
  • 1963 Hans Werner Dorn
  • 1969 Hans-Jürgen Kempa
  • 1970 Helmut Scholz
  • 1970 Fritz Fischer

Als König nahm Burkhard an Vorstandssitzungen teil und brachte die Idee eines eigenen Zugs vor. Dank Unterstützung u. a. von Otto Schürhoff wurde dem Vorschlag schließlich zugestimmt.

Burkhard Schnettler, Hans Griskewitz und Herbert Kunert zogen auf Mitgliedersuche. Erste Mitglieder waren u. a.:

  • Hans-Jürgen Griskewitz
  • Kurt Menzel
  • Herbert Marquardt
  • Jürgen Neumann
  • Karl Rennsmann

(Hinweis: Nicht alle Erstmitglieder lassen sich heute noch eindeutig belegen.)

Erstes Antreten: Christi Himmelfahrt 1975 bei Hans Griskewitz mit ca. 10 Schützen. Beim Marsch durch die Siedlung spähten Nachbarn hinter den Gardinen. Später kehrte man oft bei Fritz Fischer und Klaus Todzi ein. 1977 wurde Klaus Todzi zum König.

Sogar belgische Soldaten der Kaserne freuten sich, wenn der IV. Zug vorbeimarschierte. In einem Jahr marschierten zwei belgische Freunde mit. In diesem Jahr entstand auch die Idee des Biwaks. Zwei Militärzelte wurden organisiert, jede Zeltstange beim Aufbau mit Bier begossen.

Seitdem findet das Biwak alle zwei Jahre in der Siedlung statt. Der Aufbau ist heute strukturierter, der Geist geblieben.

Unvergesslich auch:

  • Bruno-Bad Müller in der Mülltonne mit der Mülleimerpredigt
  • Ernst Hoppe „Hoppeditz“ mit seinem Honigschnaps
  • Erna Schürhoff „Eier Erna“ mit ihrer legendären Pfanne an Schützenfest-Freitagen
  • Burkhard und Willi Kerschek bei Glatzer: Schweinsbraten mit Kraut und Klößen

Wir blicken zurück auf 50 Jahre bewegte Geschichte des IV. Zuges – voller Anekdoten, Kameradschaft und Engagement. Viele Namen haben den Zug geprägt und ein solides Fundament geschaffen, auf dem alte wie neue Zugführer aufbauen konnten und können.

Königspaare und Zugführer

Zugführer

  • 1975–1981: Burkhard Schnettler
  • 1981–1996: Jürgen Neumann
  • 1996–2005: Herbert Kunert
  • 2005–2020: Wilfried Fischer
  • Seit 2020: Frank Niermann

Königspaare

  • 1974: Burkhard Schnettler mit Gerda Trelle
  • 1977: Klaus Todzi mit Ursula Seifert
  • 1981: Jürgen Neumann mit Christa Neumann
  • 1983: Ernst Hoppe mit Frieda Hoppe
  • 1991: Eckehard Neumann mit Christel Neumann
  • 2005: Hans-Jürgen Griskewitz mit Christiane Griskewitz
  • 2009: Burkhard Kunert mit Renate Kunert
  • 2014: Werner Glatzer mit Evelyn Glatzer
  • 2023: Vito Acconci mit Ina Winckler
  • 2024: Frank Niermann mit Claudia Niermann
  • 2025: Thomas Wanzke mit Carmen Wanzke

Fotos aus 50 Jahren Zug IV

Hier geht's zum Lied des IV Zugs


Zug4

Hier lang zum anhören und runterladen